600 zahlende Zuschauer kamen am Sonntag (22. September) ins Volksbank-Stadion in Heiden. Die heimische Viktoria empfing den SC Reken zum Gipfeltreffen. Erster gegen Zweiter. Nach dem Spiel wurden die Positionen getauscht.
Der Gast aus Reken - fünf Kilometer Luftlinie von Heiden entfernt - siegte mit 2:0 bei der Viktoria. Bastian Bone (23.) und Luca Knüver (90.+3) erzielten die Tore für die Mannschaft von Trainer Dave Marnold.
Angeführt von Kapitän Kudret Kanoglu mussten die Rekener gar nach 60 Minuten in Unterzahl agieren. Raphael Niehoff sah Gelb-Rot und musste frühzeitig unter die Dusche.
"Wir haben in Unterzahl hervorragend gespielt. Wir haben uns zurückgezogen und jeder ist für den anderen gerannt. Man hat kaum gemerkt, dass wir in Unterzahl spielen, weil alle so fleißig waren. Ich kann mich auch an keine Top-Torchance von Heiden erinnern. Es war ein verdienter Sieg", freute sich Kanoglu gegenüber RevierSport.
Ich bin nach einem Jahr zurückgekommen und gefühlt war ich nie weg. Spieler, Verantwortliche, Fans haben mich aufgenommen wie einen verlorenen Sohn. Das ist wirklich toll. Ich will das große Vertrauen und die Zuneigung mit guten Leistungen zurückzahlen
Kudret Kanoglu
Fünf Siege und ein Unentschieden: Kanoglu und Co. sind aktuell Tabellenführer und auf dem besten Weg in die Landesliga. "Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel. Ein Blick auf die Tabelle genügt und man sieht, wie eng alles beieinander ist. Da müssen wir wöchentlich liefern", betont der 31-Jährige.
Vor zwei Jahren spielte der Familienvater schon für Reken. Damals noch mit seinem Bruder Samet Kanoglu (heute Arminia Klosterhardt). Nach der Rückkehr zu seinem Heimatklub VfB Bottrop beschloss er nach der Saison 2023/2024 wieder nach Reken zu gehen. "Die Entscheidung war goldrichtig. Den SC Reken kann man mit dem VfB Bottrop gar nicht vergleichen. Hier ist alles geordneter und professioneller. Reken verfügt als Verein über viel Man-Power, es gibt viele Aufgabenbereiche und für jeden davon ist eine Person zuständig. Das läuft für einen Bezirksligisten wirklich klasse ab. Wir kommen hier nur mit einem Kulturbeutel zum Training und alles ist vorbereitet. Wo findet man so etwas im Amateurbereich vor? Das ist schon eine Seltenheit und auch ein Argument für Reken", erzählt Kanoglu.
Weiter sagt der Familienvater, der mit seiner Frau und Tochter in Bottrop lebt: "Ich bin nach einem Jahr zurückgekommen und gefühlt war ich nie weg. Spieler, Verantwortliche, Fans haben mich aufgenommen wie einen verlorenen Sohn. Das ist wirklich toll. Ich will das große Vertrauen und die Zuneigung mit guten Leistungen zurückzahlen." Bisher erzielte Kanoglu drei Treffer in sechs Spielen, bereitete weitere vor und ist der Motor im Rekener Mittelfeld. Es läuft für Kanoglu in Reken und für den SC Reken mit dem verlorenen Sohn aus Bottrop.
Wichtig ist für Kanoglu auch zu betonen: "Ich verfolge natürlich die Ergebnisse des VfB Bottrop und freue mich, dass es in der Landesliga ordentlich läuft. Ich wünsche dem Verein alles Gute und viel Erfolg. Ich bleibe dem Klub immer als Fan verbunden."